Es gheat mehr glesen!

Buchrezension

Bücher zu lesen ist eine Angewohnheit, die sich viele Menschen vornehmen, die die wenigsten aber tatsächlich konsequent durchziehen können. Bill Gates beispielsweise behauptet von sich, er lese jede Woche ein Buch fertig. Mark Zuckerberg hat sich schon 2013 vorgenommen, alle zwei Wochen ein Buch komplett zu lesen. Der Star-Investor Warren Buffett ist ein noch passionierterer Leser: bevor er zu investieren begann, las er am Tag zwischen 600 und 1000 Seiten. Jeden Tag! Auch heute liest er mindestens 500 Seiten an einem Tag, sagt, dass 80% seines wachen Zustandes daraus besteht, zu lesen.

„Es gheat mehr glesen!“ weiterlesen

There is no such thing as a free market

MarkthalleMargaret Thatcher, die umstrittene Premierministerin Großbrittaniens, welche von 1979 bis 1990 an der Spitze der britischen Regierung stand, machte häufig mit provokanten Aussagen und Politikvorschlägen auf sich aufmerksam. Einer ihrer berühmtesten Sprüche ist „There is no such thing as society„, welches sie im Zusammenhang sagte, dass Menschen für ihr „individuelles Versagen“ die Hilfe des Staates in Anspruch nehmen wollen, anstatt es selber zu erledigen. Mal ganz davon zu schweigen, dass Thatcher Staat und Gesellschaft gleichsetzt und diese durch ihren „herzlosen Individualismus“ ersetzen wollte, ist er von vorne bis hinten falsch. Aber das soll nicht Thema dieses Textes werden. Thema dieses Textes ist eine Ironie der Geschichte, die der Cambridge Professor Ha-Joon Chang entdeckt. In seinem Buch „23 Things They Didn’t Tell You About Capitalism“ beginnt er gleich mit seiner provokantesten Aussage: „There is no such Thing as a Free Market“, zu deutsch „Ein solches Ding wie den Freien Markt gibt es nicht“.

„There is no such thing as a free market“ weiterlesen

Was für Österreichs Wirtschaft in den nächsten Jahren wichtig wird

Wien KärntnerstraßeDie OECD stellte vergangene Woche ihren Bericht über Österreich vor. Darin wird die aktuelle wirtschaftliche Situation und der zukünftige Ausblick erläutert. Der Internationale Währungsfond (IWF) veröffentlichte bereits im Februar eine Stellungnahme zur strukturellen Verbesserung der österreichischen Wirtschaft. In einigen Punkten sind die beiden Berichte sich sehr ähnlich, weshalb sie als Blaupause für nachhaltige Wirtschaftspolitik herhalten können, und als Vergleichsobjekt für Wahlprogramme, die leider alle noch auf sich warten lassen. Hier werden die wichtigsten Punkte zusammengefasst:

„Was für Österreichs Wirtschaft in den nächsten Jahren wichtig wird“ weiterlesen

Die Steuerpläne der ÖVP und FPÖ sind reine Voodoo Ökonomie

Voodoo PuppeNeuwahlen im Oktober stehen vor der Tür, und deshalb werkeln die Parteien eifrig an ihren Plänen, wie sie Österreich nach der Wahl verändern wollen. In der öffentlichen Wahrnehmung ist das Thema „Wirtschaft“ noch eher unterrangig und wird von den Themen Sicherheit und Migration verdrängt, doch in den Parteizentralen entstehen erste Ansätze von Wirtschaftsprogrammen. Inhaltlich sehr nah beinander liegen hierbei die ÖVP und die FPÖ, so forderten Sebastian Kurz und Norbert Hofer beinahe unisono, dass man die Abgabenquote auf 40 Prozent (oder weiter) reduzieren solle. Das soll nicht nur die Bürger und Unternehmen „entlasten“, sondern auch noch die Wirtschaft ankurbeln und für Wettbewerbsfähigkeit sorgen. Eine Aussage, die fern jeder wirtschaftswissenschaftlicher Realität ist und den meisten empirischen Ergebnissen widerspricht.

„Die Steuerpläne der ÖVP und FPÖ sind reine Voodoo Ökonomie“ weiterlesen

Die Qualität von Nachfrage 

 

„Nachfrage“ ist eines der wichtigsten Konzepte der Wirtschaftswissenschaften. Ohne Nachfrage bricht der gesamte Wirtschaftskreislauf zusammen, kann Wohlstand nicht garantiert werden, verlieren Menschen ihre Arbeit. Deshalb sind Politiker und Politikerinnen sehr darauf bedacht, die „gesamtwirtschaftliche Nachfrage“ zu stimulieren. Doch bisher haben sich alle Politikvorschläge auf die Quantität der Nachfrage gerichtet, jedoch nicht auf die Qualität. Warum wir diese Diskussion haben sollten, will ich euch in diesem Beitrag näher bringen.

„Die Qualität von Nachfrage „ weiterlesen

Was sind die wirtschaftlichen Folgen des Klimawandels?

Es lässt sich kaum leugnen, dass der menschengemachte Klimawandel bis heute gravierende Folgen für das Ökosystem des Planeten gehabt hat und in Zukunft noch haben wird (außer man ist ein von der fossilen Brennstoffindustrie gesponserter Think-Tank). Artensterben, Gletscherschmelze und der Anstieg des Meeresspiegels sind alles Begleiterscheinungen dieser Entwicklung. Wenn die Staatengemeinschaft nicht bald drastische Maßnahmen ergreift, werden die Folgen kaum noch unter Kontrolle gebracht werden können. Doch die Konsequenzen des Klimawandels sind nicht nur ökologischer und meteorologischer Natur, sondern auch wirtschaftlicher, wie ein Forschungspapier der OECD im Jahr 2015 festgestellt hat.

„Was sind die wirtschaftlichen Folgen des Klimawandels?“ weiterlesen

Haben Finanzmärkte eine Moral? – ein Ansatz von Adam Smith

adam-smith-profil

Jeder, der bei dem Wort „Finanzmärkte“ an die Krise von 2008 denkt, meint, dass diese Frage ziemlich schnell beantwortet ist. Mit Finanzmärkten verbinden viele unweigerlich die Worte „Gier, Eigennutz und Betrug“, also jetzt nicht die drei Charaktereigenschaften, die einen moralischen Menschen ausmachen. Und man würde definitiv nicht Adam Smith dahinter vermuten, der die Moral zurück „in den Markt“ bringen soll, waren es doch schließlich seine Ideen, die die Funktionsweise von Märkten erklären und ihn selbst über Jahrhunderte hinweg zum Propheten des Marktfundamentalismus machten. Doch was viele vergessen: Adam Smith war eigentlich kein Ökonom, er war Philosoph. Genauer gesagt: Moralphilosoph, weshalb er uns bei dieser Frage eine Unterstützung sein soll.

„Haben Finanzmärkte eine Moral? – ein Ansatz von Adam Smith“ weiterlesen

Hochfrequenzhandel – wenn Algorithmen über Milliardenbeträge bestimmen

boersenkurse6.Mai 2010, Wall Street New York. Die Trader und Broker auf dem Parkett der New Yorker Börse schauen fast panisch zu, wie der amerikanische Leitindex, der Dow Jones, innerhalb von 6 Minuten fast 9 Prozent seines Wertes verliert. Fast 1000 Punkte in absoluten Zahlen, so etwas hat es in so kurzer Zeit noch nie gegeben. Nach weiteren 20 Minuten ist der Schrecken wieder vorbei, die Indizes befinden sich wieder auf normalen Niveaus. Und alle Beteiligten fragen sich nur: Was zur Hölle ist hier gerade passiert?

„Hochfrequenzhandel – wenn Algorithmen über Milliardenbeträge bestimmen“ weiterlesen

Was können wir für die „Verlierer“ der Globalisierung tun?

verlassene-fabrikanlagen Anfang dieses Jahres ging ein Graph um die Welt. Graf? Nein, Graph! Es handelt sich hierbei um den „Elefanten-Graph“ von Branko Milanovic, dem Chefökonom der Weltbank. In diesem Graph stellte Milanovic die Veränderung der Einkommen der verschiedenen Perzentile der Welt dar, und zwar über den Zeitraum von 1988-2008. Perzentile sind Abstufungen in der Statistik, bei der eine Verteilung in 100 gleich große Teile zerlegt wird. Milanovics Graph zeigt also die Einkommensentwicklung des Top 1%, des Bottom 1% und auch des 77% der Welt.

„Was können wir für die „Verlierer“ der Globalisierung tun?“ weiterlesen

Wirtschaft, wie öde – von wegen!

Wirtschaft

Was ist Wirtschaft, oder worum es hier eigentlich geht, was ist Volkswirtschaftslehre? Nun, um das zu beantworten, kann ich vielleicht mal sagen was es nicht ist. Es ist nicht die Lehre des Geldes oder wie man jenes am besten verdienen kann. VWL (kurz für Volkswirtschaftslehre) zu verstehen kann aber dabei immens helfen. Es ist auch nicht die Lehre von Börsen und Finanzmärkten, nicht nur. VWL ist die Lehre über Menschen und Entscheidungen. Entscheidungen, die häufig Geld involvieren. Sie untersucht wie Menschen zu Geld kommen und wie sie es ausgeben. Sie zu verstehen ist für tägliches Leben also nicht so unwichtig. Denn ohne Geld geht nichts…

„Wirtschaft, wie öde – von wegen!“ weiterlesen